Diagnose Restless-Leg-Syndrom

***Gesundheit***Ständiges Kribbeln in den Beinen, immer auf den Beinen sein, nachts nicht schlafen können und tagsüber wie niedergeschlagen. Ich habe ständig diesen Drang nicht ruhig sitzen zu können, die Beine und die Hände wollen ständig bewegt werden. Nachts fangen dann irgendwann die Beine an zu schmerzen, sie zucken und oft, wenn es besonders schlimm ist, werfe ich die Beine im Bett hin und her. Wenn es gar nicht mehr geht, wandere ich umher in der Hoffnung, dass das endlich aufhört und ich wieder zu Bett gehen kann. Besonders in den Nächten vor dem Frühdienst, wenn ich morgens um halb 5 aufstehen muss, kann das sehr belastend sein. Besonders schlimm wurde das alles, nachdem ich zum zweiten Mal Corona hatte. Wie ich nachlesen konnte, hilft vielen Betroffenen, die unter dem  Restless-Leg-Syndrom leiden, ein Fußbad oder kalte Duschen.

Ich kann gar nicht mehr aufzählen, wie oft ich beim Arzt war „die Beine dehnen“, „mal richtig ausschlafen“ oder „vielleicht Thrombose“ waren die Aussagen, die mich fast verzweifeln ließen. Als es wieder besonders schlimm war und ich nicht nur abgeschlagen sondern auch schlimme Schmerzen in den  Beinen hatte kam ein Therapeut meiner Klinik zu mir und meinte, ich solle unbedingt mal zum Neurologen und das abklären lassen, irgendwie würde da etwas mit den Beinen nicht stimmen. Selbst beim ruhig Liegen würden sie ständig Zucken, was nicht normal wäre.

Meine Odysee bei den Ärzten
In der Praxis der Neurologin wurden dann die Nervenbahnen in den Beinen gemessen. Als ich mit leichten Rückenschmerzen aufstand um ins Behandlungszimmer zu gehen bemerkte sie dies und machte weitere Untersuchungen. Meine Reflexe in den Beinen wären verstärkt, die Nervenbahnen im rechten Bein verzögert. Zur Abklärung ins MRT. Ihr wisst ja sicher, dass man Termine nicht gleich bekommt sondern mindestens 3-4 Wochen warten muss.

Nach dem MRT wieder Termin bei Neurologin, natürlich erst 2 Wochen später, im Kopf wäre alles ok, wir müssen noch den Rücken checken. Wieder 3 Wochen warten und MRT vom Rücken. Und wieder warten, um das Ergebnis zu besprechen. Hier hieß es dann, dass die Bandscheiben unten nicht ganz ok wären und ich zur Sicherheit noch in der Chirurgie vorstellig werden solle. Grrrrr – wieder Wochen warten, um nach 5 Minuten ohne weiteren Befund nach Hause geschickt zu werden. Zwischenzeitlich bekam ich dann noch ein Rezept, dass natürlich nun schon verfallen war.

Als die Schmerzen wieder unerträglich wurden, ging ich zu meiner Hausärztin, da auch die Schienbeine mittlerweilen betroffen waren. Sie stellte mir die Tabletten des verfallenen Rezeptes erneut aus und meine, dass es sich bei mir um das sogenannte RLS – Restless-Leg-Syndrom – handeln würde. Wenn es mit den Tabletten besser werden würde, wäre die Diagnose sichergestellt. Sicherheitshalber war ich dann auch noch in der Gefäßchirurgie um eine eventuelle Thrombose auszuschließen. 

Restless Legs-Syndrom: Ursachen, Risikofaktoren
Beschrieben wird das RLS als eine chronische neurologische Erkrankung. Sie geht mit einem intensiven, unangenehmen Bewegungsdrang in den Beinen (seltener auch in anderen Körperregionen) einher, meist begleitet von schwer beschreibbaren unangenehmen Empfindungen – genau wie bei mir. Das Restless Legs-Syndrom zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen, Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer und meist tritt es erstmals um das 30. Lebensjahr erstmals in Erscheinung. Während anfangs die Beschwerden oft nur zeitweise auftreten, werden die beschwerdefreien Phasen im Allgemeinen immer kürzer und seltener, je älter man wird. Das sind ja tolle Aussichten…
Endlich wieder gut schlafen und ausgeruht durch den Tag
Ich bin ja immer skeptisch mit Tabletten, vor allem, wenn ich die ganzen Nebenwirkungen usw. durchlese. Die mir verordneten Tabletten werden auch an Parkinson-Patienten verabreicht. Ich nehme derzeit 1 Tablette ca. 1 Stunde vor dem Schlafengehen, wobei ich bemerkt habe, dass ich sie immer zur gleichen Zeit einnehmen muss, damit das Zucken nicht wieder beginnt. Ich schlafe wieder durch, bin morgens frisch und freue mich, dass es mir allgemein viel besser geht. Das unruhige der Hände ist immer noch, ist aber nicht weiter schlimm. Unter Einnahme der Tabletten müssen meine Blutwerte regelmäßig kontrolliert werden.
Ich habe mich immer gewundert, wieso ich nicht ruhig sitzen kann, mich immer bewegen muss. Wenn wir z.B. irgendwo beim Essen sind möchte ich am Liebsten danach gleich bezahlen und nach Hause gehen. Ruhig in einer Runde sitzen fällt mir besonders schwer. Dann fangen die Beine an zu zappeln und die Finger möchten mit irgendwelchen Dingen spielen.

Obwohl es Monate dauerte, bis endlich eine Diagnose gestellt wurde, möchte ich mit meinem Erfahrungsbericht aufzeigen, dass man sich nicht entmutigen und mit irgendwelchen Kommentaren abspeisen lassen soll. Oft dachte ich, die würden mich alle für verrückt halten – bis ich endlich an die richtigen Ärzte kam.

Momentan geht es mir soweit gut mit der Diagnose, ich versuche auch öfters Ruhepausen einzulegen und bewusst still und ruhig zu sitzen. Ich hoffe auch, dass es nicht schlimmer wird und ich meine Dosis erhöhen muss.

HINWEIS: Bei jedem kann der Krankheitsverlauf anders sein. Ich gebe hier weder ärztliche Ratschläge noch habe ich selber irgendeine ärztliche Ausbildung oder dergleichen. Ich lasse Euch lediglich teilhaben an MEINEM persönlichen RLS-Krankheitsverlauf,  der jedoch keinesfalls zur Verallgemeinerung eines Krankheitsbildes dient.